Union Walsum 06 - Buddy Interview
Union Walsum 06

 

"Ziel sind die internationalen Plätze"


Sebastian Herr Sebastian Herr ist Gründer von und immer noch Spieler bei Union Walsum, der Mannschaft aus dem Duisburger Norden, die mittlerweile auch schon seit vier Jahren in der KLN antritt. Lief die erste Saison sportlich noch eher mäßig, haben sich die Unioner zu einem regelmäßigen Kandidaten für mindestens das Tabellenmittelfeld entwickelt. Was Union Walsum ausmacht, wie das damals mit Secan Heller war und wie die vielen familiären Bande im Team doch kein Problem fürs Sportliche sind, davon erzhählt Sebastian Herr im ersten KLN-Interview mit einem Teilnehmer von Union Walsum.


Hallo Sebastian, wir machen gleich mal weiter mit der Interview-Reihe, die wir mit Manni Löhe vor wenigen Tagen fortgesetzt haben. Schön, dass Du die Zeit gefunden hast, ein paar Fragen rund um Union Walsum zu beantworten. Wie geht's heute, nach fünf Toren in einem Spiel gestern beim 12:2 gegen Ewig Knülle?

Das Spiel gestern ist für mich persönlich gut gelaufen. Endlich konnte ich auch mal wieder zeigen, dass etwas mehr in mir steckt (grinst). Und natürlich habe ich auch wieder etwas Muskelkater (grinst noch mehr). Aber was viel wichtiger ist, dass wir gut in die Saison gestartet sind, um unsere Ziele für dieses Jahr zu verwirklichen.

Wie haben eigentlich die Spieler von Union Walsum zueinander gefunden? Seid Ihr alle Nachbarn, oder Arbeitskollegen? Gibt's viele Spieler mit Vereinserfahrung - und habt Ihr einen "Trainer" im Sinne von jemandem, der die Aufstellung macht?

Es fing alles 2006 an. Mit besoffenenem Kopf haben unser alter Torwart Daniel Kleinschmidt und ich richtig Bock auf Fußballspielen gehabt, wir haben uns so unterhalten, was wir machen können, um Fussball in einer Mannschaft zu spielen und das mit der Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Also haben wir beschlossen, zwei Wochen später in unserer Stammkneipe eine Versammlung zu machen, um herauszufinden, wer genauso Lust drauf hat wie wir.

Da wir merkten, dass wir genug Leute zusammen bekommen, haben wir beschlossen, eine eigene Mannschaft aufzumachen und wir haben uns auf den Namen Union Walsum geeinigt. So, nun fehlte uns ja noch ein Spielbetrieb, wo wir teilnehmen konnten, also fingen Daniel und ich an zu suchen und sind dann auch schnell auf die KLN gestoßen.

Ja, den Rest kennt Ihr ja. Mit der Zeit hat dann alles so weiter seinen Lauf genommen. Viele alte Spieler gingen und es kamen viele neue dazu. Nur ich blieb bis heute.

Untereinander sind wir gute Kumpels, die auch privat Einiges zusammen machen. Am meisten wird gesoffen, was ganz schön auf die Leber geht (grinst). Und unser Mannschaftsoberhaupt ist Stephan "Opi" Simons. Er ist der Kopf der Mannschaft, der die Aufstellung regelt und die Partys organisiert.


Umzug von Walsum nach Overbruch lief problemlos


Ihr seid schon seit 2007 in der KLN dabei, damals noch auf Eurem ursprünglichen Platz, dem "Walsumer Hexenkessel". Wie schmerzhaft war der Umzug auf die Schweinewiese für Euch und seid Ihr dort mittlerweile heimisch geworden?

Den Walsumer Hexenkessel haben wir sehr schnell vergessen — es lief ja nicht besonders gut für uns dort, aber das alleine dem Platz in die Schuhe zu schieben, wäre zu einfach. Ich sage mir immer: Wir haben in unseren beiden KLN-Jahren ganz schön viel Lehrgeld bezahlt.

In Walsum hattet Ihr nur 1 von 7 Partien gewonnen und den Rest verloren, auf der Schweinewiese läuft es wesentlich besser (8/1/14). Liegt das allein am Platz oder doch an den vielen neuen Teams in der Liga?

Ich würde sagen: weder noch. Es lag ganz einfach daran, dass wir entweder die schlechtere Mannschaft oder die Mannschaft mit weniger Glück an dem Tag waren. Es kommt ja nicht auf den Platz an, wo man spielt, sondern wie die Tagesform ist, ob man alle Mann an Bord hat usw.

Wo würdest Du allgemein die Stärken von Union Walsum verorten? Im selben Atemzug muss man natürlich auch nach den Schwächen fragen …

Ich würde sagen, unsere Stärke ist der Zusammenhalt, und unsere Schwäche, ja muss ich ja sagen, wenn wir ein Gegentor bekommen, brechen wir zu oft ein, so dass meistens auf ein Gegentor direkt das zweite folgt.

Ihr habt zwei Brüderpaare (Mettbach und Klawikowski) und sogar ein Vater-Sohn-Paar (Simons) im Kader. Bleibt Ihr da von familiären Zwistigkeiten, wo es ja schon mal hoch hergehen kann, verschont? Und wie ist allgemein der Fokus in Eurem Team: Geht's um den Erfolg oder doch eher darum, mit den Mitspielern ein wenig Spaß zu haben?

Zuerst einmal muss ich dich korrigieren, Frank, wir sind sogar drei Brüderpaare in der Mannschaft, denn mein großer Bruder spielt ja auch bei uns. Zwar nur noch beschränkt wegen der Arbeit, aber er ist in unserem Team.

Und es spielt ja auch noch meine kleine Schwester bei uns in der Mannschaft, zwar nur als Stand-by-Profi wenn Not am Mann ist, aber sie ist ein Bestandteil der Mannschaft. Und sie ist ja auch die allererste KLN-Torschützin überhaupt. Ein Rekord für die Ewigkeit.

Innerhalb der Familie Simons geht es schon manchmal hitzig zugange, da reißt schon mal öfters der Vater dem Sohn den Arsch auf, wenn der nicht vernünftig spielt. Bei mir und meinem Bruder geht es da schon lockerer zu. Das einzige, was passieren kann, ist, dass wir uns mal ab und zu über den Haufen rennen. Ansonsten gibt es eigentlich keinerlei familiäre Probleme bei uns. Ich glaube die wahren Probleme lässt jeder zu Hause, denn wir gehen ja Fußballspielen, um Spaß zu haben.

Unser Anspruch ist natürlich immer, so erfolgreich wie möglich zu sein, und natürlich gilt: wenn wir auch noch Spaß dabei haben, um so besser (lacht).


Zebranos warben Secan Heller aktiv ab


Vor einiger Zeit habt Ihr Euren damals besten Schützen verloren, Secan Heller wechselte zu den Real Zebranos. Habt Ihr diesen zweifelsohne vorhandenen sportlichen Verlust aufgefangen, und wenn ja, wie?

Ja, wir waren ja gezwungen, den Verlust hinzunehmen. Wir hatten ja keine andere Wahl, also stellten wir damals unser System von einer Spitze auf zwei Spitzen um. Aber ich möchte noch mal ein paar Sätze zu diesem Thema loswerden, damit auch jeder weiß, wie es zu diesem Wechsel kam.

Und zwar fing es so an, dass Secan und ich privat gute Freunde sind und auch einen Bekanntenkreis in Geldern haben, wo wir öfters hinfahren. Er fuhr an einem Wochenende alleine nach Geldern und ging mit unseren Kollegen in die Disco "E3". Als Secan dann auf ein paar Spieler der Zebranos traf, fingen sie an, ihn abzuwerben. Sie tauschten die Nummern aus und hielten Kontakt und haben Secan immer weiter abgeworben, so dass Secan immer arroganter wurde und sich wie ein Star vorkam. Dann fing er auf einmal an, Ansprüche zu stellen, ansonsten drohte er, würde er zu den Zebranos gehen.

Einige aus meinem Team wurden deshalb sauer und waren der Meinung, er solle dann doch lieber abhauen, was er schließlich auch tat. Ich persönlich fand es damals eine Schweinerei, da unsere Mannschaft kurz vor dem Aus stand, weil uns die Spieler ausgegangen sind und wir jeden Mann gebrauchen konnten. Und Zebranos sich ja verbessern wollten, durch ihn, was auch gelungen ist. Dennoch waren wir letztes Jahr in der Tabelle vor ihnen, aber naja, wie sagt man so schön? Reisende soll man nicht aufhalten. Aber den Zebranos wird das Union Walsum nie im Leben verzeihen.

Wenn wir schon einmal bei dem Thema Zebranos sind, muss ich noch loswerden: Wie kann man denn so unfair sein, wenn die gegnerische Mannschaft nicht genug Leute sind, von Anfang an mit einem Spieler mehr zu spielen? Als ich das letzte Woche hier gelesen habe, habe ich mich gefragt, wo denn da das Fairplay ist. Ich meine ja, es ist ja jeder Mannschaft selber überlassen, aber ich persönlich finde, es ist doch kein Problem, wenn man mit 7 Feldspielern spielen sollte, aber die Gegner nur 5 Spieler haben, dass man dann einfach 5 gegen 5 spielt statt 5 gegen 6.

Da frage ich mich: Warum tut das die Mannschaft? Will sie sich dadurch einen Vorteil verschaffen? Oder hat sie Angst, die 3 Punkte liegen zu lassen?

Ich will damit nur sagen, jeder sollte mal für sich überlegen, ob man nicht das Fairplay in den Vordergrund stellt oder ob man lieber 3 ergaunerte Punkte mitnimmt. Denn jedes Team kann jederzeit in diese Situation kommen. Bei uns im Team wird es so geregelt, denn wie heisst es so schön? "Fußball ist mehr als ein 1:0".


"Wollen unseren Zuschauern was bieten"


Obwohl Ihr nach Overbruch umziehen musstet, habt Ihr immer einen herausragenden Zuschauerschnitt, 2008 und 2009 wart Ihr sogar der Zuschauerkrösus der gesamten Liga. Wo kommen die vielen Fans her und wie beeinflusst das Euer Spiel?

Die vielen Fans sind Partner unserer Spieler, Familie, Kollegen oder einfach nur Menschen, die sich für Fußball interessieren und die einfach das Spiel ansehen wollen. Natürlich beeinflusst das unser Spiel, wir wollen unseren Fans, die extra kommen, um uns anzufeuern, auch etwas bieten. Denn sie sollen ja auch Spaß daran haben, uns anzufeuern.

Wie seid Ihr eigentlich auf die KLN aufmerksam geworden? Wie lange gab es Euch vorher schon und gegen wen und wie oft habt Ihr da gespielt bzw. trainiert?

Wir sind auf die KLN aufmerksam geworden durch eine ganz unbedeutende Seite namens Google (grinst). Es gab uns ca. 6 Monate bevor wir der KLN beigetreten sind und wir hatten einige Testspiele gemacht, z. B. gegen Kickerz Deluxe und wir haben sie haushoch geschlagen und da dachte jeder "Boar, da kommt ne Kracher-Mannschaft in die Liga", doch dann kam es ganz anders als jeder dachte.

Der Titel scheint, ich betone: scheint, auf Jahre hinaus im Abo an Kickerz deluxe zu gehen. Wie motiviert man sich dann trotzdem für eine inzwischen 18 Spiele lange Saison?

Irgendwann kommt auch mal der Tag bzw. die Saison, in der deluxe nicht so gut drauf ist und wir motivieren uns dadurch, dass wir sagen, es ist so geil in der Liga zu spielen, bei Wind und Wetter, gegen tolle Gegner und auf tollen Plätzen. Von einem Dorfplatz bis zu einem mitten in der Stadt ist alles dabei. Es sollte immer der Spaß im Vordergrund stehen und so ist es bei uns, sonst sollte man direkt aufhören.

Auch Manni Löhe wurde im KLN-Interview dazu befragt: Was gefällt Dir persönlich am Fußball in der KLN, Sebastian, und was würdest Du gerne ändern?

Ich sage einfach, es ist gut so wie es ist. Ich würde vielleicht die Liga noch um 2 Mannschaften erhöhen, aber mehr gibt es von meiner Seite hier nicht zu sagen. An dieser Stelle muss ich aber auch noch ein Lob an die Zebranos aussprechen, es ist immer einfach geil, wie sie die Hallenmasters organisieren und austragen. Danke dafür an die Zebranos!

Und wie sind Deine persönlichen Ziel im Fußball und die von Union Walsum für die nähere Zukunft?

Nachdem ich es geschafft habe, 39 Kilo abzunehmen, habe ich mir als persönliches Ziel vorgenommen, dieses Jahr besser in der Törjägerliste zu stehen als letztes Jahr. Und das Ziel der Mannschaft ist, wir wollen dieses Jahr an den internationalen Plätzen kratzen, das heißt, wir wollen uns so nah wie möglich an Rang 3 herankämpfen.

Okay, vielen Dank fürs Gespräch, auch für die offenen Worte, Sebastian, und viel Erfolg in dieser Saison.

Danke für das Interview und wir können so etwas jederzeit wiederholen.






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